Der integrative Ansatz der Medical Humanities verbindet lebens-, human- und geisteswissenschaftliche Perspektiven auf Gesundheit, Krankheit und Wohlbefinden unter besonderer Berücksichtigung der Lebenswelt des Menschen. Die innovative Bewegung, die im amerikanischen und angelsächsischen Raum bereits erfolgreich etabliert ist, erobert derzeit auch den Diskurs hierzulande und in Europa.
Durch die Medical Humanities soll die Medizin als Wissenschaft und als Praxis angesichts von aktuellen Herausforderungen weiter-entwickelt und bereichert werden – wie z. B. demographischer Wandel und Migration, Globalisierung und Pandemie, Pflegenotstand und Digitalisierung.
Wie stellen sich die Medical Humanities diesem Anspruch? Hierfür ist eine grundsätzliche Auseinandersetzung u.a. mit folgenden Fragen erforderlich: Was können Erkenntnisse über den Menschen, die in Disziplinen wie der Philosophie, Psychologie oder Soziologie gewonnen werden, zum medizinischen Diskurs beitragen? Stehen die Medical Humanities in Spannung mit der umfassenden Naturalisierung der Medizin? Wie verhalten sich die Medical Humanities zu parallelen Entwicklungen Psychological Humanities? Wie kann es gelingen, die Rahmenbedingungen der Medizin, wie z.B. juristische, ökonomische, soziale, kulturelle oder politische Faktoren, stärker zu berücksichtigen?
Diskutieren Sie mit! Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen und richtet sich an Studierende aller Fakultäten. Eine Teilnahmebescheinigung kann im Rahmen des „Studium Integrale“ erworben werden, eine Teilnahme im Rahmen des Extracurricularen Angebots ist ebenfalls möglich.
Achtung! Anders als auf dem Programm-Plakat angegeben, finden alle Veranstaltungen im Hörsallgebäude 105, Hörsaal E statt.
23.04.2025 | Temporal Aspects of Epistemic Injustice: The Case of Patients with Drug Dependence | Sergei Shevchenko (Bochum) Alexey Zhavoronkov (Frankfurt) |
07.05.2025 | Philosophische Perspektiven auf demenzielle Erkrankungen | Erik N. Dzwiza-Ohlsen (Köln) |
14.05.2025 | Albertus-Magnus-Lecture: Modes of Cognition: How AI Creates Meaning Umtrunk im Anschluss 19:30-21:00 Uhr, Aula | N. Katherine Hayles (University of California) |
28.05.2025 | Empathie und Resilienz – Schlüsselbegriffe der Lebenswissenschaften? | Thiemo Breyer (Köln) |
04.06.2025 | Freier Wille und metabolische Homeostase: Wie die Biologie unser Verhalten bestimmt | Marc Tittgemeyer (Köln) |
18.06.2025 | „Wo der Zweck fehlt, um die Mittel zu heiligen“ – Futility und Ressourcenknappheit aus ethischer Perspektive | Susanne Hirsmüller (Düsseldorf) |
02.07.2025 | Decentering Psychological Anthropology: Global Prospects and Critical Directions | Thomas Stodulka (Münster) |
09.07.2025 | Menschenversuche in Münsterlingen – Institutional wrongdoing oder die Entdeckung der antidepressiven Wirkung von Imipramin durch Roland Kuhn | Christian Hick (Köln) |
16.07.2025 | Philosophie ist die Schwester der Medizin | Thomas Bohrer (Kulmbach/Würzburg) |
Wann:
Mittwochs 18:00-19:30 Uhr
23.04.2025 - 16.07.2025
SoSe 2025
Wo:
Universität zu Köln
Hörsaalgebäude - 105
Hörsaal E
Teilnahme frei
new-medical-humanities[at]uni-koeln.de
Organisiert von:
Erik N. Dzwiza-Ohlsen
Thomas Dojan
Anna Kau
Mira Krebs
David Vogel
Hannes Wendler
Malak Mostafa