Mehr Daten für weniger Krankheit?

Mehr Daten für weniger Krankheit? Über den Wert von Informationen in der Medizin

Viele Krankheiten entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel von individuellen Eigenschaften, Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüssen. All diese lassen sich zunehmend durch digitale Daten abbilden. Deren ganzheitliche Betrachtung im Sinne einer "Systemmedizin" spielt eine immer größere Rolle für die medizinische Praxis. Sie verspricht Fortschritte im Verständnis, in der Erkennung, in der Vermeidung und in der Behandlung von Krankheiten. Doch nicht nur Mediziner, sondern auch die Betroffenen müssen die neuen Möglichkeiten für sich zu nutzen wissen.

Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen aus Wissenschaft, Gesundheitspolitik und Medizin beleuchteten zu diesem Anlass das komplexe Feld systemmedizinischer Ansätze aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei standen individuelle ebenso wie gesellschaftliche Herausforderungen für einen gesundheitskompetenten Umgang mit der Datenvielfalt und den neuen technologischen Möglichkeiten im Mittelpunkt. Gleichzeitig wurden Ergebnisse aus dem Projekt "Systemmedizin und Gesundheitskompetenz – Theoretische, normative und empirische Untersuchung im Bereich psychischer Störungen" (SysKomp) vorgestellt sowie Implementierungsaussichten und -voraussetzungen von systemmedizinischen Maßnahmen aufgezeigt und diskutiert. 

Datum
30. Januar 2018

Zeit
10:00 – 16:00 Uhr

Ort
Amélie Thyssen Auditorium
Fritz Thyssen Stiftung
Apostelnkloster 13 – 15
50672 Köln

Programm

9:30 Uhr

Ankunft und Registrierung

10:00 Uhr

Begrüßung und Einführung

Prof. Dr. med. Christiane Woopen
Forschungsstelle Ethik, Uniklinik Köln / ceres – Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health, Universität zu Köln

10:15 Uhr

Session 1
Grundlagen der Systemmedizin

Auswirkungen des technischen Fortschritts auf Menschenbild und Gesellschaft
Prof. Dr. phil. Oliver Müller
Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools, Philosophisches Seminar, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Systemmedizin als Medizin 4.0?
Prof. Dr. med. Hans J. Grabe
Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin Greifswald

Diskussion

11:10 Uhr

Kaffeepause

11:30 Uhr

Session 2
Systemmedizin und Herausforderungen für die Gesundheitskompetenz

Gesundheitskompetenz von Menschen mit psychischen Erkrankungen

Empirische Befunde

Dipl. Ges.-Ök. Pauline Mantell
Forschungsstelle Ethik, Uniklinik Köln

Theoretische Implikationen

Carolin Schwegler, M.A.
ceres – Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health, Universität zu Köln

Gesundheitskompetenz und Krankheitsrisiko – vom Umgang mit dem Imperativ des Wahrscheinlichen
Dr. Dr. rer. medic. Saskia Jünger
ceres – Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health, Universität zu Köln

Zur Bedeutung von gesundheitskompetenten Organisationen
Mag.a Dr.in Christina Dietscher
Geschäftsführende Leiterin, Abteilung Gesundheitsförderung und Prävention am Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (Österreich)

Diskussion

13:00 Uhr

Mittagspause

14:10 Uhr

Session 3
Systemmedizin und Herausforderungen für die Implementierung

Perspektive 2030 – Ergebnisse einer Delphi-Befragung
Clarissa Lemmen, M.Sc.
Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie, Universität zu Köln

Rechtsfragen der Systemmedizin
Anna Maria Ernst, LL.M.
Institut für Medizinrecht, Universität zu Köln

Der Weg zur Systemmedizin in Europa
Dr. phil. nat. Marc Kirschner
Forschungszentrum Jülich, Coordinating Action Systems Medicine – Implementation of Systems Medicine across Europe (CASyM)

Diskussion

15:40 Uhr

Resümee und Ausblick

Prof. Dr. med. Christiane Woopen
Forschungsstelle Ethik, Uniklinik Köln / ceres – Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health, Universität zu Köln